© Foto: Simon Menges

Bogenhausen

Im Münchner Stadtteil Bogenhausen entstand ein neues Wohnhaus anstelle des seit jeher im Familienbesitz der Bauherren befindlichen und nun nicht mehr die Bedürfnisse der Bauherren erfüllenden Altbaus. Das Grundstück liegt zurückversetzt zu der Flucht der übrigen Gebäude im Straßenraum und nimmt damit zusammen mit den Nachbargebäuden, die sich um diese Aufweitung gruppieren, eine besondere Position im Stadtgefüge ein.  

Das neue Wohnhaus reagiert darauf als Staffelung aus drei Baukörpern mit einer städtebaulichen Betonung der Ecke, fügt sich dabei aber in seiner Volumetrie und Materialität in die Umgebung ein. Durch die Besetzung der beiden nordöstlichen Grundstücksgrenzen ergibt sich ein winkelförmiges Ensemble, das zum einen den dahinterliegenden Garten vom öffentlichen Raum abschirmt und zum anderen möglichst viel Fläche für den Garten freihält. Es entstehen differenzierte private Außenräume mit reichen räumlichen Beziehungen von innen nach außen. Der Vorstellung eines geschützten privaten Außenraums und einer Abschirmung vom öffentlichen Raum folgend, gibt es an den nordöstlichen Gebäudeseiten nur wenige, präzise gesetzte Öffnungen, wohingegen die südwestlichen Gebäudeseiten großzügig zum Garten geöffnet sind.

Die Staffelung des Gebäudes in drei Baukörper findet im Inneren seine Entsprechung. Präzise proportionierte Räume innerhalb der einzelnen Baukörper fügen sich dabei zu einer Raumfolge. Im mittleren Gebäudeteil wird das Haus über einen Eingangsraum betreten, der sich über ein großes Fenster nach Westen zum Garten hin öffnet. Der Eingangsraum nimmt zusammen mit dem darüber liegenden Familienzimmer, das sich als besonders hoher Raum mit Galerie ebenfalls zum Garten öffnet, eine zentrale Position im räumlichen Gefüge des Hauses ein. Von hier werden alle Bereiche des Hauses erschlossen. Die anschließenden Wohnräume im Erdgeschoss sowie die privaten Räume in den oberen Geschossen orientieren sich nach innen zu diesem Zentrum und nach außen zum Garten.

Sascha Jung bearbeitete das Projekt für David Chipperfield Architects Berlin und Mark Randel Architekten, Berlin von 2011 bis 2016 als Projektleiter.

Ort: München, Deutschland
Planungsbeginn: 2011
Fertigstellung: 2016
Bruttogrundfläche: 743 m²
Bauherr: Privat
Architekt: David Chipperfield Architects Berlin, Lph 1-3, in Zusammenarbeit mit Mark Randel Architekten, Berlin, Leitdetails & KOL
Kontaktarchitekt: DOMO Architektur, München, Lph 4-9
Landschaftsarchitekt: Wirtz International nv, Schoten, Entwurf
Fotograf: Simon Menges, Berlin

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